27,2 Prozent des Nettoeinkommens gibt der durchschnittliche Haushalt in Deutschland für die Miete aus – für die Kaltmiete, wohlgemerkt. Diese sogenannte Mietbelastungsquote wird regelmäßig vom Statistischen Bundesamt erhoben und zeigt auf, wie hoch der Anteil am Haushaltseinkommen ist, der rein für Mietausgaben aufgebracht werden muss. Besonders in den Großstädten schlägt die Miete in der Haushaltskasse als erheblicher Kostenpunkt zu Buche – in den teuersten deutschen Metropolen geben Mieter mit 29,5 Prozent fast ein Drittel ihres Nettoeinkommens für die Miete aus. Dabei hat Sachsen mit ca. 22,7 Prozent die geringste und Hamburg mit ca. 30,4 Prozent die höchste Mietbelastungsquote. Eine Ausgabe, die viele Mieter durchaus schmerzt, schließlich könnten die monatlichen Mietzahlungen ebenso gut zur Abzahlung einer eigenen Wohnimmobilie genutzt werden.
Auf der anderen Seite sinkt die Wohnkostenquote bei Eigentümern in den letzten Jahren kontinuierlich und liegt inzwischen sogar unterhalb der Mietkostenquote, wie regelmäßige Erhebungen in Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung ergeben. Gründe hierfür sind unter anderem das anhaltende Niedrigzinsniveau, die zunehmende Investition in Gebrauchtimmobilien und der vermehrte Erwerb von Immobilien im preisgünstigeren Umland. Vor diesem Hintergrund kann die geringe Wohneigentumsquote in Deutschland nur erstaunen, die mit rund 45 Prozent die zweitniedrigste in Europa ist.
Eine höhere Wohneigentumsquote führt zu geringeren Vermögensunterschieden
Eine Studie der Bundesbank aus dem Jahr 2020 zeigt auf, dass im europäischen Vergleich der durchschnittliche Vermögensunterschied zwischen Eigentümern und Mietern bei hohen Wohneigentumsquoten wie zum Beispiel in südlichen Ländern geringer ausfällt. Länder mit niedrigen Wohneigentumsquoten, dazu zählt Deutschland, weisen mit die höchste Nettovermögensungleichheit auf. Bernd Hertweck: „Die Untersuchung belegt einmal mehr: Wohneigentum ist Vermögensbildung für Jedermann.“
Dies bestätigen auch Erhebungen des Marktforschungsinstituts Empirica. Analysen zufolge bauen Wohneigentümer über den Verlauf ihres Erwerbslebens deutlich mehr Vermögen auf als Mieter. So verfügen Eigenheimbesitzer vor dem Eintritt in den Ruhestand nicht nur über ein beträchtliches Vermögen in Form des Immobilienwertes, sondern aufgrund ihrer permanenten Spardisziplin darüber hinaus auch über ein fast doppelt so hohes Geldvermögen.
Bernd Hertweck: Bausparen ebnet den Weg ins Eigentum
Doch wie schafft man den Sprung vom Mietverhältnis in die eigenen vier Wände? So manchem scheinen die Hürden auf dem Weg zur eigenen Immobilie und die mit einem Haus- oder Wohnungskauf verbundenen finanziellen Verpflichtungen zu hoch. Doch die Finanzierungsspezialisten von Wüstenrot raten, sich nicht von der Größenordnung des Vorhabens entmutigen zu lassen. „Beim Erwerb von Wohneigentum ist es ähnlich wie bei vielem anderen im Leben – man fängt klein an und entwickelt sich weiter“, erklärt Bernd Hertweck.
Für den Eigenheimerwerb kann dies bedeuten, mit kleinen Sparraten zu beginnen, um das notwendige Eigenkapital aufzubauen. Das Bauspardarlehen kann im Anschluss gegebenenfalls zunächst für den Kauf einer kleineren Wohnung genutzt werden, um sich über die Zeit an die Wunschimmobilie heranzuarbeiten – sei es eine größere Wohnung oder auch ein eigenes Haus. Vor allem hält der Wüstenrot-Vorstandsvorsitzende alle angehenden Wohneigentümer dazu an, sämtliche zur Verfügung stehenden Förderungen in Anspruch zu nehmen – allen voran die 2021 verbesserte Wohnungsbauprämie.