Die Corona-Pandemie hat den Immobilienmarkt nicht unbeeinträchtigt gelassen und zu kurzfristigen Verlagerungseffekten geführt. Doch nach anfänglich spürbaren Nachfrage- und Angebotsrückgängen macht die Reserviertheit seit den ersten Lockerungen einer neuen Marktbelebung Platz. Für Immobilieninsider wie Bernd Hertweck keine wirkliche Überraschung, hatte sich der Wüstenrot-Chef doch von Anbeginn der Corona-Krise jenen Experten angeschlossen, die etwaige negative Auswirkungen auf Nachfrage und damit Immobilienpreise als vorübergehend und von kurzfristiger Dauer eingeschätzt hatten. Erste Trends geben ihm recht.
Bernd Hertweck: Unterschiede zwischen Miet- und Kaufimmobilienmarkt
Die bislang verzeichneten Rückgänge bei Immobiliengesuchen und -angeboten zeichnen sich also weniger als echte Trendwende, sondern eher als kurzfristige Dämpfer am seit vielen Jahren boomenden deutschen Immobilienmarkt ab. Denn auf lange Sicht kann auch die Corona-Pandemie die Immobiliennachfrage kaum mindern. Das liegt unter anderem daran, dass der anhaltend hohe Wohnraumbedarf in zahlreichen Regionen seit Jahren das Immobilienangebot übersteigt. Aufgrund von Bevölkerungswachstum und Zuzug in Städte und Ballungsräume wird sich an diesem Nachfrageüberhang auch auf absehbare Zeit kaum etwas ändern. Insbesondere für Mietimmobilien erwarten Experten daher eher geringfügige Marktkorrekturen.
Beim selbst genutzten Wohneigentum hingegen könnte eine weitere Schwächung der Wirtschaft und einer damit einhergehend ungünstigeren Beschäftigungs- und Einkommensperspektive zwar zu einem geringeren Kaufinteresse führen. Dies dürfte aus Sicht von Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck jedoch durch eine steigende Nachfrage von Investorenseite ausgeglichen werden. Denn gerade in Krisenzeiten sind und bleiben Wohnimmobilien in Deutschland eine attraktive Kapitalanlage.
Nachfrage nach Immobilien mit Garten oder Balkon steigt
Seit den beginnenden Belebungseffekten im Zuge der Lockerung von Corona-Restriktionen konnten Branchenbeobachter bereits erste Änderungen bei den Vorlieben der Immobilieninteressenten verzeichnen: Aufgrund der jüngsten Erfahrungen mit einem stark eingeschränkten Bewegungsradius im Lockdown und beim Arbeiten im Homeoffice sind besonders Immobilien mit Gartenanteil oder großem Balkon auf der Beliebtheitsskala stark nach oben geklettert.
Bernd Hertweck hält Wunsch nach Eigenheim für Konstante
Auf lange Sicht rechnen Immobilienexperten nicht mit einer dauerhaften Abwärtsbewegung der Preise, denn die Nachfrage nach Kaufimmobilien wird durch den hohen Bedarf an Wohnraum, bleibend gute Mieterträge und hohes Investoreninteresse gestützt. Nach der Krise könnten Deutschlands Immobilien sogar noch attraktiver als zuvor sein. Denn dem grundsätzlich hohen Stellenwert des Wohneigentums in Deutschland wird auch die Pandemie nichts anhaben können. „Der Wunsch nach einer eigenen Immobilie ist unvermindert hoch. Und der Besitz eines eigenen Hauses oder einer Eigentumswohnung steht weiterhin für Lebensqualität, Sicherheit und werthaltige Vermögensbildung – auch und gerade in Krisenzeiten“, erklärt der Wüstenrot-Vorstandsvorsitzende Bernd Hertweck. „Bausparen ist und bleibt das bewährte Finanzierungsinstrument, das Menschen den Weg in die eigenen vier Wände ebnen kann.“