Lock-Down, Social-Distancing, Home-Office und Home-Schooling: Die Corona-Pandemie hat nicht nur das Vokabular der vergangenen Monate beeinflusst, sondern so gut wie alle Lebensbereiche in mehr oder minder großem Maße verändert. Von einem Phänomen derartiger gesamtgesellschaftlicher Tragweite bleibt auch das Thema Wohnen naturgemäß nicht unberührt. Aufzudecken, wie dieser Einfluss konkret aussieht, war das Ziel einer von der Wüstenrot Bausparkasse in Auftrag gegebenen Studie mit dem Titel „Wie verändert Corona das Wohnen?“. Eine der zentralen Erkenntnisse lässt sich aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden Bernd Hertweck prägnant zusammenfassen: Der Trend zum Eigenheim nimmt weiter an Fahrt auf.

Bernd Hertweck: Home-Office verschiebt Prioritäten

Für die bundesweite repräsentative Umfrage der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) wurden im Juli dieses Jahres rund 1.000 Hauseigentümer und über 500 Mieter zu unterschiedlichen Aspekten rund um das Thema Wohnen befragt. Die Ergebnisse belegen die enorm hohe Wertschätzung für Wohneigentum in Zeiten von Corona: 73 Prozent der Eigentümer wissen ihre eigene Immobilie derzeit besonders zu schätzen, 96 Prozent würden sich wieder für den Erwerb eines Eigenheims entscheiden. Demgegenüber stehen in deutlichem Kontrast die befragten Mieter, die, könnten Sie es derzeit entscheiden, nur zu 58 Prozent erneut mieten würden. Doch viele sind bereits einen Schritt weiter: Gut Jeder fünfte Mieter denkt seit Aufkommen der Corona-Pandemie konkret und verstärkt darüber nach, Wohneigentum zu erwerben.

Neben dem Wunsch nach den eigenen vier Wänden scheint die Pandemie zudem eine weitere Entwicklung verstärkt zu haben: die Flucht in den suburbanen Wohnraum. Mehr als zwei Drittel der Mieter, die derzeit verstärkt mit dem Gedanken an Eigentumserwerb spielen, ziehen dabei eine eher ländliche Wohnumgebung oder eine kleinere Stadt mit maximal 50.000 Einwohnern in Betracht. Auch hier macht Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck den Einfluss von Corona auf die Lebens- und Arbeitsbedingung aus: „Für 65 Prozent der Befragten ist das Kriterium großzügiger Wohn- und Grundstücksverhältnisse ganz besonders wichtig. Erst dann folgen Aspekte wie eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsnetze oder die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten. Hinzu kommt, dass sich der Wandel der Arbeitswelt ebenfalls auf den Wohnbereich auswirkt. Durch das vermehrte Arbeiten im Home-Office in Zeiten der Pandemie fallen weniger Fahrtwege und geringere Kosten an als zuvor. Ist ein Arbeitsweg beispielsweise nur noch zwei- statt fünfmal die Woche notwendig, wird ein Wohnort im günstigeren Umland attraktiver.“

Hauseigentümer treiben die Energiewende voran

Wie die Wüstenrot-Umfrage außerdem belegt, steht bei zunehmend mehr Eigentümern das Thema energetische Sanierung auf der Agenda: Während sich rund 60 Prozent der befragten Hausbesitzer bereits vor dem Beginn der Corona-Krise damit auseinandergesetzt hatten, haben 14 Prozent zwischenzeitlich ein Bewusstsein für die Sanierungsthematik entwickelt. Zudem gab jeder neunte Hauseigentümer an, in den nächsten zwei bis drei Jahren auf jeden Fall eine energetische Maßnahme zu planen. Lässt, konservativ geschätzt, nur jeder zweite dieser konkreten Planer der Ankündigung auch wirklich Taten folgen, käme dies bereits der Verdopplung der jährlichen Sanierungsquote von ein Prozent auf mindestens zwei Prozent pro Jahr gleich. Diese ist dringend erforderlich, um bis 2050 das Ziel eines nahezu klimaneutralen Wohngebäudebestandes im privaten Bereich zu erreichen.

Wie Bernd Hertweck betont, kann Wüstenrot Eigentümern hier „nicht nur als verlässlicher Partner für Finanzierungswünsche zur Seite stehen, sondern auch mit Beratungsleistungen und Expertise vor Ort. Denn die Befragung hat ebenfalls ergeben, dass es beim Informationsstand der Eigentümer hinsichtlich der deutlich verbesserten Fördermöglichkeiten im Rahmen des Klimapakets der Bundesregierung noch Luft nach oben gibt. So ist beispielsweise bisher nur einer Minderheit die 2020 eingeführte Möglichkeit des Steuerabzugs für energetische Sanierungsmaßnahmen bekannt. Hier kann Wüstenrot mit Beratungskompetenz punkten.“