Dass Bausparen dabei unterstützen kann, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, ist allseits bekannt. Wie viel mehr das Bausparwesen aber sowohl für Bausparer als auch für das Finanzsystem bietet, das zeigt die Doktorarbeit von Dr. Manuel Molterer (34), Stabsleiter Kredit & Service bei der Wüstenrot Bausparkasse AG. Für seine Dissertation zum Thema „Specialized Financial Intermediation – Stability Implications for Financial Systems and Real Estate Markets“ an der Zeppelin Universität Friedrichshafen erhielt er jüngst den renommierten Werner-Lehmann-Wissenschaftspreis 2020 des Verbands der Privaten Bausparkassen.

Foto: Dr. Manuel Molterer
Dr. Manuel Molterer, Stabsleiter Kredit & Service bei der Wüstenrot Bausparkasse AG, erhielt kürzlich den Werner-Lehmann-Wissenschaftspreis. (Foto: privat)

„Molterer analysiert in seiner Forschungsarbeit, inwiefern das Bausparwesen die Stabilität von Immobilienmärkten beeinflusst – und damit auch die Gesamtstabilität des Finanzsystems“, erklärt Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse AG. Ausgangspunkt der Doktorarbeit ist die Finanz- und Immobilienkrise, beginnend in den Jahren 2007/08 in den USA, und die Frage, warum sich gerade in Deutschland der Immobilienmarkt in dieser Krise im internationalen Vergleich als robust erwiesen hat.

Die Ergebnisse der empirischen Studien zeigen: Bausparkassen wirken sich durch die marktgegenläufige Anreizstruktur von Bausparverträgen maßgeblich stabilisierend auf den Immobilienmarkt aus. „Durch die Zinsabsicherung sind Bausparer unabhängiger von Zinsentwicklungen am Kapitalmarkt und haben Anreize, antizyklisch zum Markt zu agieren und damit Marktschwankungen zu reduzieren“, erklärt Molterer. Davon profitiert zum einen die Gesamtökonomie durch eine höhere Stabilität des Immobilienmarktes und des Finanzsystems. Bausparer erhalten zum anderen – neben den Sparanreizen zur frühen Eigenkapitalbildung – vor allem Zinssicherheit sowie hohe Handlungsflexibilität.

Aufbauend auf dem Ergebnis untersuchte Molterer auch, ob die Stabilität durch die Bausparverträge zu einer Instabilität der Institute führt. „Diese Frage ist ökonomisch von hoher Relevanz, da eine institutionelle Instabilität wiederum zu einem instabilen Finanzsystem führen könnte“, erklärt Molterer. „Die letzte Finanzkrise hat dies eindrucksvoll gezeigt. Die Ergebnisse für die gesamte Bausparbranche im Zeitraum 1975 bis 2016 zeigen aber: Bausparkassen sind robust gegenüber makroökonomischen Schocks – auch im Vergleich zum Universalbankenwesen in Deutschland.“

Hertweck: „Dies zeigt wieder einmal: Mit dem Bausparen wurde ein Produkt geschaffen, das dem Sparer einen Mehrwert stiftet und sich zudem seit Jahrzehnten als Stabilitätsanker für das Finanzsystem erweist.“ Bausparkassen und das Prinzip des Bausparens bleiben weiterhin ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zum Eigenheim.