Im Rahmen der Altersvorsorge hat Wohneigentum in Deutschland einen hohen Stellenwert. Vor diesem Hintergrund überrascht immer wieder die dennoch niedrige Eigentumsquote. Mit knapp 45 Prozent landet Deutschland in Sachen Wohneigentum im europäischen Vergleich noch immer auf dem vorletzten Rang vor der Schweiz. Spitzenreiter sind hingegen Ungarn und die Slowakei: Hier werden 89 % beziehungsweise 85 % der Wohnungen von den Eigentümern selbst bewohnt. Und auch in den anderen großen Volkswirtschaften Europas, Großbritannien, Frankreich und Italien, liegt die Quote bei weit über 50 %, in Italien sogar bei 77 % (Stand 2019).


Wohneigentumsquoten in Europa

Aus Sicht von Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck ist der Wunsch nach den eigenen vier Wänden in Deutschland jedoch unvermindert hoch – und durch die aktuelle Corona-Krise hat das Eigenheim als sicherer Rückzugsort sogar noch an Bedeutung gewonnen. Der Rückstand Deutschlands in Sachen Wohneigentumsbildung ist, so belegen es jüngst erneut Studien einschlägiger Institute wie IW Köln und DB Research, insbesondere in den im internationalen Vergleich sehr hohen Erwerbsnebenkosten begründet. Allen voran ist die von den meisten Bundesländern in den letzten Jahren stark erhöhte Grunderwerbsteuer von bis zu 6,5 % des Kaufpreises zu nennen.

Der damit verbundene hohe Eigenkapitalbedarf führt dazu, dass das elterliche Vermögen viel zu häufig und in zunehmendem Maße darüber entscheidet, ob beispielsweise eine junge Familie in der Lage ist, Wohneigentum zu erwerben oder nicht. Gerade den Haushalten, die keine größeren Vermögenswerte erben, eröffnet Bausparen dennoch die Chance auf Wohneigentum – und die Rahmenbedingungen dafür sind aktuell und auch in den nächsten Jahren besonders gut.

Verbesserte Förderkonditionen bei der Wohnungsbauprämie

Wie Bernd Hertweck betont, machen unter anderem Verbesserungen in der staatlichen Unterstützung das Bausparen attraktiver denn je. So wurde das Förderinstrument Wohnungsbauprämie nach langem Ringen an die Einkommen und Preise der heutigen Zeit angepasst. Nicht nur kommen im nächsten Jahr somit mehr Bausparer in den Genuss der staatlichen Zulage, der Zuschuss fällt auch deutlich höher aus: Um 55 Prozent wurde die maximal mögliche Prämienzahlung pro Jahr erhöht. „Alleinstehende erhalten also ab 2021 statt 45 Euro nunmehr 70 Euro, für gemeinsam veranlagte Bausparer steigt die jährliche Wohnungsbauprämie von rund 90 Euro auf 140 Euro“, rechnet der Vorstandsvorsitzende der Wüstenrot Bausparkasse vor. Weitere Fördermöglichkeiten rund um das Bausparen finden sich hier.

Bernd Hertweck: Niedrige Bauzinsen für die Zukunft sichern

Das Zinsniveau für Baugeld ist aktuell für Käufer sehr attraktiv. Doch es ist nicht sicher, ob auch langfristig die Finanzierungskosten auf diesem niedrigen Level bleiben. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich über einen Bausparvertrag für künftige Bau- oder Kaufvorhaben einen günstigen Zins sichern, erklärt Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck.

Wohneigentum als Altersvorsorge

Bausparen ist nicht nur für den Kauf als Eigenkapitalstock interessant. Auch bei Modernisierungsmaßnahmen oder Anschlussfinanzierungen kann Bausparen Finanzierungskosten senken. So muss auch im fortgeschrittenen Alter kein separater Kredit mehr aufgenommen werden. Wer regelmäßig in die eigenen vier Wände investiert, erhält den Wert seiner Immobilie oder steigert ihn sogar noch. Damit leistet die altbewährte Sparform auch einen Beitrag zur Alterssicherung. Denn die Menschen in Deutschland setzen seit Langem auf das Eigenheim für die persönliche Absicherung ihres Lebensabends. Das spiegelt sich seit Jahrzehnten in Umfragen wider, in denen die selbst genutzte Wohnimmobilie regelmäßig Platz eins unter den beliebtesten Formen der Altersvorsorge einnimmt.

Denn das mietfreie Wohnen im Alter kommt einer Zusatzrente gleich, die Millionen Wohneigentümern einen sorgenfreien Lebensabend in finanzieller Unabhängigkeit beschert.

Doch der Traum von den eigenen vier Wänden ist – wie die Zahlen zur Wohneigentumsquote zeigen – leider nicht für alle gleich real. „Staatliche Förderungen wie die verbesserte Wohnungsbauprämie oder das bis 31.03.2021 verlängerte Baukindergeld ebnen jedoch wieder deutlich mehr Menschen in Deutschland den Weg ins Wohneigentum“, zeigt sich Bernd Hertweck überzeugt.